110 Jahre Kirchenchor
Pfarrei Heilig Kreuz zu Kreuzweingarten/Rheder












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Grußworte
Vorwort Präses Dr. Irrgang
110 Jahre Kirchenchor - Leni Gebertz / W. Büth
Jubel-Konzert zur Feier d. Goldenen Jubiläums
Das Kirchenchor-Fenster in der Pfarrkirche
Das Bauernjahr in Lied und Dichtung
Der Vorläufer unseres heutigen Chores
- Hans Regh - Pfarrer Irrgang
Das Cäcilienfest in Weingarten
Urkunden, Programme, Lieder














IV. Der Vorläufer unseres heutigen Chores - Hans Regh / Pfarrer Irrgang


Unabhängig von früheren Studien über die historischen Zusammenhänge von Cäcilienverband und Kirchenchören lassen sich genügend Spuren verfolgen, die eindeutig auf die Existenz eines Kirchenchores in unserer Pfarrei hinweisen.

Die Gründung unseres Chores Sancta Cäcilia im Jahre 1881 geschieht demnach nicht im absoluten Neuland. Vermutlich liegt der Gründung - oder genauer gesagt der Neugründung - die Absicht vor, von jetzt ab der organisierten Verbandsarbeit der Kirchenchöre der Diözese beizutreten. Leider haben sich noch keine Unterlagen über dies (Neu) Gründung finden lassen. Es wäre interessant gewesen, etwas Näheres über diese historische Stunde zu erfahren.

Da wir aber über einige zum Teil denkwürdige Eintragungen und über einen Artikel von Pfarrer Nikola Reinartz verfügen, seien diese im folgenden aufgelistet:

  1. Erwähnung im Jahre 1750 (Quelle: Kirchenzeitung des Erzbistums Köln 1935, Nr. 35 ff. Reinartz, Nikola: „Nachrichten über die früheren Pfarrer von Weingarten“, IX. Folge).
    “... geht aus folgender Notiz über die Kirchenrechnung 1750 hervor. Am Fronleichnamstage waren von dem Kirchenchor und seinen Gästen 30 Quart Getränk, außerdem noch vom Allerseelentage 9 Quart in Rechnung bebracht worden. Gegen den Mißbrauch des Allerseelentages protestiert nun Herr Pastor Hoffschlag, daß inskünftig nicht mehr so sollen Verzehrung und Kösten gemacht werden.“

  2. Eintragungen im „Ältesten Kirchenbuch“ im Pfarrarchiv:
    1758 „noch an Chor Bier Verzehrt worden“ 2gl 4alb
    1762 „Chor bier“ 2gl 4alb
    1777 „den Chorsänger ahn bier“ 3gl 8alb

  3. Weitere Hinweise auf „Chor-bier“:
    1778, 1781, 1782, 1783, 1784, 1785, 1787 und 1797.

  4. Schließlich findet der Chor Erwähnung im Rechnungswerk ab 1831. Es folgt sodann ein Hinweis auf die Zahlung von 15 Sgr als Honorar für den Chor.

  5. Im Journal für die Kirche in Weingarten von 1869 bis 1898 findet sich vor dem Gründungsjahr des Kirchenchores je ein Eintrag: 1870 und 1871: Honorar für Chorsänger, je 1 Thlr. Die Auflistung geht weiter (ohne Nennung der Neugründung des Chores): für die Jahre 1874-1886 Honorar für Chorsänger jeweils 3 Mark, von 1887-1898 jeweils 6 Mark. Ab 1893 finden wir die Einträge: „Gebertz Heinr., Leitung des Gesangs 25 Mark“.

  6. Schließlich wollen wir dem geneigten Leser nicht den Beschluß des Kirchenvorstandes vom 14. Februar des Jahre 1849 vorenthalten:

„Kirchenordnung für die Pfarrkirche zu Weingarten“

A. In Hinsicht der Plätze und Sitze in der Kirche wird folgendes festgestellt:

Auf das Chor, links und rechts neben dem Hochaltar stellen sich die kleinen Knaben.
Vor dem Muttergottesaltar knien die kleinen Mädchen. Sollte der Raum nicht hinreichen, so nehmen die Mädchen auch noch den Platz vor dem Margarethen-Altar ( *] Die hl Margarethe stand damals an der Stelle der Herz-Jesu-Figur), beim Aufgange zur Kanzel, ein. Die linke Reihe der Bänke ist ausschließlich für die erwachsenen Frauenzimmer bestimmt.
Die Mitglieder des Kirchenvorstandes setzen sich in die erste Bank rechts am Predigtstuhl. In den 4 ersten Bänken rechte Hand nehmen auch noch die Frauenzimmer Platz. Die folgenden 7 Bänke sind nur allein für die Mannspersonen bestimmt, in der Reihenfolge, daß n den Ersten derselben die Alten Platz nehmen. Den Raum unter dem Docksaal und unter der Treppe bis zur Kirchenthüre, nehmen ebenfalls die Mannspersonen ein.
Es wird ferner nicht mehr gestattet, sich auf der zum Docksaal führenden Treppe aufzustellen.
Auf dem Docksaal selbst ist die rechte Seite ausschließlich für die Chorsänger und Sängerinnen bestimmt. Auf die linke Seite des Docksaals stellen sich die Knaben von 15 bis 18 Jahren unter der Aufsicht des Sendscheffen.

B. In Beziehung des Hinausgehens aus der Kirche:

Nach Beendigung des Gottesdienstes verläßt das Publikum in folgender Weise die Kirche:
Zuerst die unter dem Docksaal und zunächst der Kirchenthüre stehenden Mannspersonen; dann die Mannspersonen aus den Bänken rechter Hand und zwar aus der obersten Bank zuerst. Hierauf verlassen die Frauenzimmer aus den Bänken links ihre Plätze und fangen damit die in der obersten Bank an, dann die Frauenzimmer aus den Bänken rechts.
Nun folgen die Knaben vom Docksaal, darauf die Chorsänger und Sängerinnen und zuletzt die Schuljugend.
Diese Kirchenordnung soll an den Sonn- und Feiertagen sowohl Morgens als Nachmittags gehandhabt werden.
Es wird mit Zuversicht erwartet, daß diese Ordnung befolgt wird; mutwillige Zuwiderhandlungen und dadurch herbeigeführte Störungen des Gottesdienstes sollen dem betreffenden Polizeigerichte zur Bestrafung angezeigt werden.

Ausgestellt Weingarten, den 14. Februar 1849

Die Mitglieder des Kirchenvorstandes

Pet. Schneider Pfr.
I.I.Braun
M.Zimmermann
I.Wachendorf
M.Luhr
Stotz
Bürgermeister


Das Cäcilienfest in Weingarten


Pfarrer Böhmer 1897-1909; dessen Vater im Kreise der Kirchenchorsänger um 1900.

1. Reihe von links: Pfarrer Böhmer, Vater Adolf Böhmer, Lehrer Gebertz
2. Reihe von links: Josef Maus, Anton Strang, Hubert Emonds, Christ. Klein, Johann Jonas, Heinrich Krebs
3. Reihe von links: Jacob Spilles, Johann Roggendorf, Thomas Weber, Wilhelm Emonds, Wilhelm Schlösser, Peter Strick
4. Reihe von links: Heinrich Gebertz (gef. im 1.Weltkrieg) Johann Benden, unbekannt, Jakob Gilles


Erinnerungsfoto zum 25-jährigen Priesterjubiläum von HH. Nikola Reinartz im Jahre 1924 mit dem damaligen Kirchenchor unter der Leitung von Lehrer Heinrich Gebertz.

Untere Reihe von links: Lambert Spilles, Bauer und Gastwirt; Heinrich Klein, Landwirt; Jakob Schmitz, Müller; Michael Jonas, Landwirt; Heinrich Krebs, Landwirt, Rheder.
Mittlere Reihe von links: Josef Maus, Müller; Johann Benden, Angestellter bei von Malinckrodt; Peter Langen, Elektriker; Anton Strang, Schmiedemeister; Matthias Weber, Bahnangestellter; Hubert Emonds, Stellmachermeister; Jakob Gilles, Bauer, Rheder; Hubert Gebertz, Schreinermeister; Heinrich Gebertz, Lehrer.
Obere Reihe von links: Josef Gebertz, Landwirt; Jakob Veith, Postbeamter; Franz Schmitz, Schlosser; Peter Gebertz, Lehrer; Heinrich Osten, Schuhmacher; Peter Harzheim, Schlosser, Rheder; Johann Krebs, Landwirt, Rheder; Johann Roggendorf; Stellmacher und Küster.


Bei den Proben


Das Konzert des Kirchenchores am 23.6.1991 in der Pfarrkirche Heilig Kreuz in Kreuzweingarten

Generalprobe


Während der Ansprache von Pastor Dr. Dr. Irrgang

Vor dem Herz-Jesu-Altar sitzen die Trompeter Gregor Pauß und Peter Kalff


Nach gelungener Aufführung des Konzertes: Die Solisten und Instrumentalisten vor der Kirche


Urkunden, Programme, Lieder


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