110 Jahre Kirchenchor
Pfarrei Heilig Kreuz zu Kreuzweingarten/Rheder











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Grußworte
Vorwort Präses Dr. Irrgang
110 Jahre Kirchenchor - Leni Gebertz / W. Büth
Jubel-Konzert zur Feier d. Goldenen Jubiläums
Das Kirchenchor-Fenster in der Pfarrkirche
Das Bauernjahr in Lied und Dichtung
Der Vorläufer unseres heutigen Chores
- Hans Regh - Pfarrer Irrgang
Das Cäcilienfest in Weingarten
Urkunden, Programme, Lieder
















VI. Urkunden, Programme, Lieder











Der Kirchenchor schenkte 1907 seinem geliebten Präses Pfarrer Böhmer diese Urkunde zu seinem silbenen Priesterjubiläum































Kirchenchor Kreuz-Weingarten
Wohltätigkeits-Konzert
zum Besten des Neubaues unserere Pfarrkirche





















Gemeinschaftliches Lied
Melodie: „Ich bin der Doktor Eisenbart.

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Das schönste Dorf im hies'gen Land
Ist Weingarten wie allbekannt
Voll herrlichkeiten ist der Ort,
Zumal er immer schreitet fort

Im Schulhaus wird, wie's Recht und Pflicht,
Die zweite Klasse eingericht.
Im Herbste zieht, wenn alles fein,
Da eine Lehrerin hinein.

So wird die Münsterstraß' fürwahr
Modern; man nennt sie „Neustadt“ gar.
Drum, Obrigkeit, tu deine Pflicht
Gib abends ihr elektrisch Licht.


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Die Berg' rundum sind voller Reiz,
Es ist beinah' wie in der Schweiz,
Und Wald und Au' prangt über Nacht
In frischem Grün und Blütenpracht.

Wo über 27 Jahr
Der Lehrer froh und glücklich war,
Da muß, o Graus, er jetzt hinaus;
Drum baut er sich ein neues Haus.

Auch an dem Weg zur Hardt im Wald
Erhebt sich eine Villa bald.
Herr Becker sie erbauet sich;
Ihm folgen andere sicherlich.


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Die Leute auch sind all drauf aus,
Recht schön zu machen Hof und Haus.
Was öde lag, wird jetzt benutzt.
Und mancher Giebel neu verputzt.

Es lieget schön im Garten dort,
'ne Zierde für den ganzen Ort.
O, möchten die Bewohner fein
Noch lang sich da des Lebens freu'n

So hebt der Ort sich ganz famos; Die Steuern werden wir dann los.
Die Zukunft also rosig scheint;
Drm rufen froh wir all' vereint:


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Hier wird die Straße rein gefegt,
Dort eine Rinne neu gelegt.
Und wo man geht u wo man schaut,
Da wird verschönert und gebaut.

Und gegenüber, seht einmal,
Welch Haufen Baumaterial
Da wird auf festem Grund gebaut
Ein „Jugendheim“. Auf Gott vertraut!

Kreuz=Weingarten soll elben hoch!
Bis in die fernsten Zeiten noch.
Es lebe auch die Fröhlichkeit,
Der Friede und die Einigkeit!


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Das Gotteshaus soll neu erstehn;
Der Plan ist da; ihr könnt' ihn seh'n.
Wir sparen, „kollektieren“ gar
Und fangen an im nächsten Jahr.

Der Pfarrer hat den Plan gefaßt;
Er müht sich ohne Ruh' und Rast.
Mög sein das Heim der Jugend hier
Die Pflanzstätt' wahrer Tugendzier.



































Kirchenchor Kreuz-Weingarten
Wohltätigkeits=Konzert
zum Besten des Neubaus unserer Pfarrkirche, am Dienstag, den 6. Mai 1913, nachm. 5 ½ Uhr.































Ons Wasserleitung
Melodie: „Ich bin der Doktor Eisenbart












Wat es dann nu em Dorf jetzt los,
Dat dörch de Dreck me loofe moß?
De Wasserleitung wierd gebaut;
Do hann me lang ons drob gefraut.

Dat Wasser es e nötzlich Ding',
Et geht noch övver schlechte Wing.
Et hält, dat es noch immer wohr
Dr Kopp on och de Ooge klor.

Dr Oeskirche, de hann gescheet
Dr „Klingelpötz“ ons fottgeleet.
Dröm bliev ons nur de „Eschepötz“;
Dat es net jedem no de Mötz.

Do senn jo all die Keime drenn!
Oev wohr et es? Dat wierd me senn.
Doch wenn me die verdrage kann,
Dann geht dat jo ke Minsch jett ahn.

Dat Waser hett jett wennig Drock,
Et küss net op der zweite Stock.
Doch wenn die Leitung fäedig es,
Dann freue mer ons ganz geweß.

Dann mäht mer nur dat Krähnche op,
Dat kann jo at de kleinste Stropp.
Wir drinke dann nix andersch mie,
Als Wasser - statt Krambamulie

Dröm sei och unser Dank gebraat
Dä Hääre vom Gemeinderat.
Un all' dä Lück, ov gruß, ov kleen,
Die fließig bei der Arbeet senn.

Enn Leitung maache, dat es schwer.
Wo hann se nur die Kenntis her?
De „Römer“ hann es ons geliert,
De domols he eröm kampiert.

Goot nur ens op die Paafenhardt,
Do präsentiert sich ganz apart
De „Düüfelsoder“, frei on frank,
Met neue Enschreff, bletzeblank.

Dorob et nu zu läse es,
Domöt jetz jedermann et weeß:
„De Römer bauten dä Kanal“,
Et es zweitausend Jahr at bahl.

Dat lock en Masse Fremde ahn,
Die finge all Gefalle drahn.
Jetz schnigge se at e Stöck erus;
Die Kölsche holle et sich no Huus.

Jo, „Wöngede“ dat wierd bekannt
jetz üvverall em ganze Land.
Dröm kritt dat Glas, on roft et fruh:
„Kreuz=Weingarten“ soll levve huh!“




































































Kirchenchor Kreuz=Weingarten,
Am Dienstag, den 6. Mai 1924, nachmittags 5 Uhr im Jugendheim,
Wohltätigkeitskonzert



























































































Aus der Vorzeit fernen Tagen - Melodie: „Strömt herbei, ihr Völkerscharen“.












Rhein'scher Erde schöne Zierde,
Teure Heimat, sei gegrüßt!
Wo der Eifel hehrem Schoße
Jugendfrisch die Erft entfließt,
Wo der Nied'rung reichen Auen
Oeffnet sich der Berge Wall,
Liegest du, Weingarten-Rheder,
Glücklich da im stillen Tal.
Aus der Vorzeit fernen Tagen
Glänzt dein Ruhm bis heute fort:
Auf des Burgbergs hoher Warte
War des Gaues Zufluchtsort
In der Völker wildem Drange
Schützend aus des Waldes Ring
Ragt der Eburonen Feste,
Opferstätte und Geding.
Selbst das Volk der Weltbeherrscher
Zwangst du dann in deinen Bann:
Belgica wie Calcars Fluren
Siedelte der Römer an,
Baute Villen, Wasserläufe,
Straßen, die der Cäsar zog:
Wunderwelt, in Schutt zerstoben,
Wie ein Traum vorüberflog!
Traure nicht! Von Chisti Kreuze
Frohe Botschaft kam zu dir,
Welterobernd, weltbeglückend
Schlug schon bald die Wurzel hier.
Durch der Frankenkönig Schenkung
Frommer Mönche Eigentum,
Die zu Prüm dem Heiland dienten,
Ward sein Kreuz dein höchster Ruhm.
Aus der Wildnis prächt'ge Gärten
Schuf der Kreuzesboten Hand;
An der Berge Rebenhänge
Unser Weingarten entstand.
Daß es werd' ein Gottesgarten,
Bauten sie das Kirchlein hin,
Den Erlöser fromm zu ehren
Und sein heil'ges Kreuz darin.
Bald von Prüm nahm Münstereifel
Kirch' und Pfarre in die Hut.
In der Hardtburg sicherm Schutze
Unter'm Krummstab stand sie gut.
Stand in ihrer höchsten Blüte,
Da die Pilger weit und breit
Zum Kalvarienberge wallten
Hoffnungsfroh in Freud und Leid.
Zeiten kamen, Zeiten schwanden -
Vieles glänzt und vieles trügt:
Auf des Burgbergs hoher Warte
Steht das Kreuz noch festgefügt;
Leuchtet weithin in die Lande,
Schöner Heimatliebe Tat,
Kündet Frommsinn, kündet Treue,
Die des Himmels Segen hat.
Edler Väter Art und Tugend
Leuchtend Mal von Erft zu Rhein,
Buhl nicht um die Gunst der andern,
Weingarten, o bleibe dein!
Droben unterm Friedhofskreuze
Sel'ger Hoffnung ruh' ich dann:
Bleibst mein Zeug, Kreuz-Weingarten,
„Heil die Welt vom Kreuz gewann!“
Pfarrer Nikolaus Reinartz
































Heimatlieder

Widmung an Kreuz=Weingarten zum 29. Mai 1927


Viel Glück zum neuen Namen
Du einzig schöner Ort,
Der dich, ein sinniger Rahmen,
Auszeichnet immerfort.

Im "Kreuz" ist Heil und Segen,
Der "Wein" gibt Mut und Kraft,
Der "Garten" allerwegen
Freud' und Erholung schafft.

O, möchtest stets du Schauen
Ein frei und fromm Geschlecht,
Voll Fleiß und Gottvertrauen,
In Einigkeit und Recht.

Hoch lebe "Kreuz-Weingarten"
Bis in die fernste Zeit,
Da alle wir erwarten
Des Kreuzes Herrlichkeit





Worte von Altlehrer Heinrich Gebertz.
Eignee Vertonung für den Kirchenchor
von Musikdirektor Heinrich Ferrenberg.




































Im Weltkriege
Volksmelodie












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Kennt ihr den Ort im Maiengrün,
Wo abend spät die Berge glüh'n?
Die Bächlein rauschen in dem Tal,
Die Flur erglänzt im Sonnenstrahl?
Wo's Kirchenglöcklein traulich schallt,
Und in den Schluchten wiederhallt,
Wir glücklich waren allzumal:
Da liegt Weingarten in dem Tal.

Und zog ein Bursch aus diesem Ort
Für's Heimatland zum Kampfe fort,
Stieg er nochmal auf Burgbergs Höh'n
Weil dort die Aussicht gar zu schön.
Gestützt auf seinen Wanderstab
Schaut er jetzt lang ins Tal hinab.
Dann schallt's so wehmutsvoll und schön:
„So leb' denn wohl, auf Wiederseh'n.







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Dann ging's hinaus zu Kampf und Sieg,
Viel Wunden schlug der grause Krieg;
Denn von den achtundvierzig Mann
Gar manchem Heim und Glück zerrann.
Ach, achtzehn traf das Todeslos,
Sie ruhen in fremder Erde Schoß;
Erwarten dort ein Aufersteh'n
Daß wir dereinst uns wiederseh'n.

Erinnerung, o schönes Wort,
Wird leben auch in unserm Ort
Ein Denkmal, schlicht und weihevoll
Die tapfern Helden ehren soll.
Wo's Kirchlein steht in Friedhofsgrün,
Wohin noch Kind und Enkel zieh'n,
Zu opfern und zu beten gern
Für die Gefallenen in der Fern'.















Michael Veith




































Die neue Zeit
(Melodie: „Wohlauf, die luft geht frisch und rein“.)














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Et litt e Dörpche wondebaa,
En gröne Eefelberege,
Et ruusch de Eref em Wisedaal, -
He huuste ens de Zwerege.
Em Felsespalt verborege stooch,
Dat fließig kleene Völekche,
Zwoe övve Daag en deefem Schloof,
Bös kame Ovendwölekche.

Ens schret däe Röme stolz on feng,
Dörech senge Blomegahde,
Ae planz sich he och senge Weng,
De Eref lod en zom bade.
De gröne Au am Eefelrangk,
Möt Blome, weeche Matte,
De hät däe Röme god gekannt,
All Bööm möt deefem Schatte.



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On en dä Kruene ruusch et noch,
Von längs vergangene Daage,
De avgeschott dat Römejoch,
De et en Bann geschlage.
On watt noch blev am Felsehang,
Dat konnt ühe üch erfrooge,
Em Dörep doh weeß et jede Mann,
Et ös de „Düvelsoode“.

Ahndächtig lit dat Dörepche doh,
Bedaach möt neuem Lövve,
Wie övverall, och he ich sohg,
De neue Zitt am wövve, -
Em flotte Tack däe Hamme geht,
Denn Arbeet soll beglöcke,
Däe Hammeschmödd am Ambos steht,
On bög de Wöngede Schöppe.



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Et Krüz op huhe Felsekannt,
Sähnt onge stöll de Flue,
Wo höck däe Ploog vom Ackeschmann,
Treck füe de Soot de Fue.
On deefe Fredde lit om Land,
En desem Herregottsgahde,
On waa äe üch noch net bekannt -
Sed frönklich engelade!

Theodor Nießen



































Zukunftsmusik
(Melodie: "Studio auf einer Reis' ...")















1. Kreuzweingarten en der Tat - Jupheidi, jupheida,
Noch en schöne Zokonf hat - Jupheidi, heida.
Loß mer ens 'ne Bleck dren donn,
Wie dat wahl soll nächstens gonn.

Jupheidi, jupheida, jupheidi-heidalala
Jupheidi, jupheida, jupheidi-heida.

2. Wo jetz wied noch luh geschällt, ...
Deht sich op en and're Welt. ...
An der Berg em Sonnesching
Wähs dann övverall de Wing ...

3. "Em Wömgert, ahn de Paafenhard ...
Deith e Tröppche, ganzapaat, ...
Dat schmeck fein on wied bekannt
Wick on breet im ganze Land. ...

4. Frömde vell, von fäen on noh ...
Met dem Förhjohr senn se doh ...
Bränge met Verdeens on Geld,
Alles ös dann got gestellt. ...

5. Jeddr eene wied dann voll ...
Freud on Glöck, on ohne Groll. ...
All senn se een Hätz on Siel,
Brav on fließig allewiel. ...

6. Ackerschaff on Industrie ...
Blöhn dann hee wie noch nie. ...
Maschine, Schöppe, Fruech on Vee
Werden usgefuet von he. ...

7. Abeitslos ös keene mih; ...
Paach on Zins on Kerchestüe ...
Die berapp dann freudig mallich
Ohne Explezier, freiwellich.

8. Och, wat wied dat hee e Levve ...
En däm Krützwöngede gevve. ...
Jeder hätt sen Spaß dorahn,
Wie se doh 'su gäen sich hann. ...

9. On sugar em Himmelssaal ...
Freue sich die Hellige all, ...
Die heh selig send gestorve,
Sich et Paradies erworve. ...

10. "Uehmche Clemens" - "Küster Kleen" - ...
"Langesch Treng" - "Dures'se Leen" - ...
"Schöppe Kobes" - "Aehßesch Patt" -
On wat söß noch Name hatt. ...

11. On St. Pitter säht dorop: ...
"Scheck üch got - dann "Kutt erop" - ...
Wie et soll, su kütt et och,
Ose Herrjott levv jo noch. ...

12. Doröm nämbt dat Glas zor Hand, ...
Föllt et voll bes ahn der Rand, ...
Rooft us voller Kehl dann noch:
"Kreuz-Weingarten" lebe hoch! ...



Von Heinrich Gebertz













110 Jahre Kirchenchor Pfarrei Heilig Kreuz zu Kreuzweingarten/Rheder


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