Dorfbuch Kreuzweingarten-Rheder
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Rund ums Brauhaus






Ausschnitt Katasterkarte 1829










Das älteste Foto vom Brauhaus aus der Sammlung 1100 Jahre - Dr. Rünger, Kesternich. Da drei der rechten vier Fenster verbrettert sind, könnte das Foto vor 1921 entstanden sein, da der rechte Gebäudetrakt erst ab dieser Zeit als Wohnung genutzt wurde. Das Brauhaus ist das markanteste Gebäude Kreuzweingartens, weil es durch seine Lage in einer leichten Doppelkurve sofort auffällt. In zahlreichen Bildern 01, 02, 03, 04, 05, 06, 07, 08, 09, und Postkarten 01, 02, sind uns Zeugnisse aus verschiedenen Jahrzehnten erhalten.

Von Zeitzeugen ist noch bekannt, daß man im Winter das Wasser des Mersbaches für die Eisgewinnung staute, und die Eisblöcke in den Felsenkeller schaffte. Dies fand bis etwa 1940 statt, als der Felsenkeller für Bunkerzwecke gebraucht wurde.

Im Kapitel 13 von Hans Regh:
Die Weingartener Gebäude 1829 und ihre Bewohner im 18. und 19. Jahrhundert wird die wirtschaftliche Zusammengehörigkeit von Schlösserhaus und Brauhaus Anfang des 18. Jahrhunderts beschrieben.

Das Brauhaus und das Schlösserhaus am 24. Mai 2001





Bilder vom Mai 2001 Schlösserhaus und Ansichten vom Innenhof. Im Artikel von Fritz Müller und Hans Regh über die Weingartener Gebäude 1829 und ihre Bewohner im 18. und 19. Jahrhundert finden sich weitere Einzelheiten aus der Geschichte des Schlösserhauses, welches auf 1707 datiert ist. Interessante Gebäudeansichten im Innenhof von verschiedenen Epochen, auch des Brauhausanwesens, lassen das Schlösserhaus für Historiker interessant werden. Unerforscht das Mersbachgelände hinter dem Grundstück und nachforschenswert wegen eines vermuteten Andersverlaufs des Mersbaches vor 1800 in den Editionen März 2002 bei wingarden.de. Für Interessierte hier noch Ansichten der alten Brauhausmauern im Schlössergarten. In der Edition Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz - Kreis Euskirchen finden sich weitere Angaben.





Im Vergleich des Kartenausschnittes 1829 und der Flurkarte von ca 1960 ergeben sich wesentliche Grundstücksänderungen am Schlössergrundstück, welches eine keilförmige Erweiterung erfuhr. Dadurch rückte eine ehemalige Grenzmauer zum Pfarrgarten, an der der Weg vorbeilief, fast in die Mitte des Gartens.





Historisches Bruchsteingemäuer des ehemaligen Weingartens. Der einstige Grundstücksverlauf des Schlössergrundstückes am 17. Februar 2002. Wo jetzt rechts der kleine Schuppen steht, verlief einst der der Fußweg nach Rheder, bzw der Billiger Kirchweg.

Am Mersbach bog die Mauer nach rechts ab und der Weg führte in Richtung Hang. Durch die Enge zum Berg und Grundstücksbeschneidungen im Wegeverlauf blieben keine Zeugnisse mehr in diesem Abschnitt übrig. An Stelle des ehemaligen Fußpfad nach Rheder steht jetzt die Schießsportanlage. Übriggebliebenes Erdreich wurde zum Anheben der Brauhauswiese verwendet. Ebenso fiel teilweise die Obstwiese gegenüber der Spillesschmiede den Erdarbeiten zum Opfer.


Ehemalige Obstwiese am Ortseingang - Sammlung H. Klein





Der heutige gut gesicherte provisorische Überweg des Schießstandes. Links von dieser Stelle gabelte sich einst der Weg in Rhederer Fußpfad und Billiger Kirchweg.





Der Pfad entlang der Grenze von Pfarrgarten und Schlösseranwesen läßt sich obiger Karte sehr gut entnehmen. An der Stelle der Gabelung verläuft grün eingezeichnet die Flurgrenze des Ortes mit der Flurgrenze der Pfaffenhard.

Allerdings kann obige Karte nicht als maßgeblich bezeichnet werden, beispielsweise der Verlauf der Hubertusstraße Richtung Erftbrücke entspricht keiner sonstigen bekannten Einzeichnung.





Anhand der Gemeindekarte läßt sich der weitere Verlauf des Billiger Kirchweges verfolgen.

Das erste Stück muß allerdings sehr steil gewesen sein und kam an der südöstlichen Ecke des Sportplatzes aus. An dieser Stelle verläuft ungefähr heute der Zugang des Weges, der am Felsenkeller vorbei führt.

Oben auf der Pfaffenhardt verlief das „Billiger Pfädchen“ etwa schräg über den heutigen Sportplatz in Richtung Feld.

Eine Besprechung der Flurbezeichnungen und Feldwege Richtung Billig findet im Kapitel „Straßen und Wege“ gesondert statt.

Hingewiesen sei an dieser Stelle auch noch auf die Tatsache, daß die Billiger Bewohner einst zur Kirche nach Weingarten gingen und daß Weingarten einst ein vielbesuchter Wallfahrtsort war.

Ebenso gingen die Billiger noch bis 1857 in Kreuzweingarten zur Schule (Regh:
Schule in Weingarten / Kreuzweingarten. Von daher gesehen sind auch die Feldwege im Billiger Feld ganz anders zu betrachten. Es sei noch auf die verschiedenen Wegenamen und Flurbezeichnungen entlang des Billiger Pfädchens hingewiesen.

Älteren Kreuzweingartenern sind noch Wegekreuze, Abzweigungen und Feldbäche bekannt. Mitte links im Bild die „Kuhdrenk“ entlang der „Grünen Heid“ zeugt davon, daß der Nutzung von Ländereien und Vieh noch eine ganz andere Bedeutung zukam.






Der Pfad nach Rheder und die Obstwiese entlang der Pfaffenhardt. Die oben rechts eingezeichnete viereckige Parzelle stellt den Eingangsbereich des Felsenkellers dar. An der Stelle, wo heute das Wohnhaus der Spilles-Schmiede steht, befand sich einst eine Viehtrifft, die entlang des heutigen Jakob Klein Hauses und der ehemaligen Klein-Mühle zur Erft hin führte. Auf alten Einzeichnungen finden sich noch Hinweise auf Lage der Gärten zwischen dem Pfad nach Rheder und der Viehtrifft, als die Provinzialstraße noch nicht existierte.


Floß der Mersbach einst anders?

Anhand dieses Kartenausschnitts vom 29. Juli 1829, die scheinbar als Skizze für die Karten vom 4.8.1829 diente, endete der Pfad nach Rheder/Billig am Mersbach. Der Verlauf ab hier ist nicht ganz geklärt. Etwa 15 Meter östlich in Richtung Spillesschmiede existierte noch in den 50er Jahren eine kleine Furt mit einer provisorischen Holzdiele. Auf dieser Karte auch das heutige Spilles-Wohnhaus, welches damals Schmiede und Wohnhaus war, noch nicht eingezeichnet.

... Es stellt sich die Frage: Ob einst der Mersbach ab Höhe des Pfarrhauses entlang des heutigen Brauhaussaales verlief und etwa in Höhe des Cafés Schneider mit dem Mühlenbach sich vereinigte und zusammen Richtung Erftbrücke in die Erft floß? (Siehe blaue Einzeichnung)





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