200 Jahre Pfarrei Hl. Kreuz - „Kreuz“-Weingarten - 1804 - 2004
Chronik und Kirchenführer - von Hermann Josef Kesternich













Altes durch Neues bereichern
Zum Geleit - Pastor Nobert Prümm
“Kreuz“-Weingarten - Relikt aus der Franzosenzeit
Zur Geschichte und Ausstattung der Pfarrkirche Hl.Kreuz
Das Ensemble des Hochaltars
Das Langhaus
Das Seitenschiff
Glasmalerei
Glocken
Liste der Pfarrer von Kreuzweingarten
Nutzung des Pfarrhauses seit 2003
Situation der Pfarrei im Jahre 2004
Priester aus der Familie Everhard Schmitz und Barbara geb. Kessels
Kreuzweingartener Anekdoten
Literatur und Anmerkungen











Kreuzweingartener Anekdoten


„...für Heiden eine Torheit": Spuren des Kreuzes

Ortsgeschichte manifestiert sich nicht selten in der Wirtschaft, wie im Rheinland die Gaststätten bezeichnet werden und die in jedem Ort Anlaufstelle, Ideenbörse, Umschlagplatz für Dorfneuigkeiten und eben auch Schankstätte ist.

Das Gasthaus Zinn alten Brauhaus gehört zu Kreuzweingarten wie die Kirche und der Mersbach. Zahlreiche Anekdoten ranken sich um das historische Gebäude und werden bis zum heutigen Tag erzählt. So verhält es sich auch mit einer Begebenheit aus der unglückseligen Zeit der Nazi-Herrschaft, als Baptist Kessel mit seiner Familie für Gastwirtschaft und Gebäude verantwortlich zeichnete: Ein SS-Mitglied von der Kaderschule für Führungsmannschaften der Burg Vogelsang beabsichtigte, ein Kreuzweingartener Mädchen zu heiraten. Dazu brauchte man in damaliger Zeit nicht den Segen Gottes und der Kirche, sondern man ging zum Ortsgruppenleiter, der die Trauungsformalitäten im Saal des Brauhauses im Beisein brauner Parteiprominenz vollzog. In der Gaststube des Brauhauses hing, wie damals in vielen Räumen eines jeden Hauses üblich, ein wegen seiner Größe nicht übersehbares Holzkreuz, das dem damaligen Partei-Oberen des Ortes nicht in die politische und persönliche Vorstellung passte. Er meinte, auf das Kreuz weisend: „Baptis, wann dees-te dat Döng do fott?" Die Antwort von Baptist Kessel ließ keinen Spielraum für Missdeutungen: „Dat Krüts bliif hange, on et wit keene et schaffe, et fott ze doon." Der Ortsgruppenleiter gab sich mit der Antwort nicht zufrieden und hakte nach. Baptist leistete nun echte Überzeugungsarbeit: „Nömm doch Vestand aan! Wenn de dat Krüts eraf höls, häs-te reen nüüs jewonne. Die Plaats, wo et jehange hät, blüf op dä vequalemte Wand als wiiß Krüts sichbar." Das Kreuz blieb in der Gaststube „Zum alten Brauhaus", wo es immer gewesen war.

Gertrud Kessel, Kreuzweingarten 2002


Im Heldensaal von Walhall oder vor dem Richterstuhl Gottes?

Die Lebensuhr von Bäckermeister Johann Schneider, in Kreuzweingarten Schneide Hannes genannt, war abgelaufen und er war gestorben. Dem Zug der Zeit entsprechend war er Mitglied in der NSDAP, sei es aus Überzeugung, aus geschäftlichen Gründen oder einfach nur, um seinen Freunden gleich zu sein, wer will es heute noch wissen.

Die Beerdigung stand drei Tage später an und fand in der Zeit, als es noch keine Leichenhalle in Kreuzweingarten gab, von der Wohnung des Verstorbenen aus statt. Schneide Hannes sollte natürlich auch ein christliches Begräbnis bekommen, das vom damaligen Kaplan Ernst Weyer, der später Pfarrverweser im Ort wurde, vorgenommen wurde. Dieser, mit Messdienern, zu denen auch ich als Neuling gehörte, begab sich von der Kirche zum Trauerhaus, voran das Kreuz, getragen von einem Erwachsenen, gefolgt von uns Messdienern mit Laterne, Weihrauchfass und Weihwasserkessel mit Aspergill.

Außer der Familie waren viele Trauergäste versammelt, wie immer, teils in aufrichtiger Anteilnahme, teils weil man Nachbar des Verstorbenen gewesen war und teils natürlich auch aus purer Neugierde, ahnte doch so manch einer, dass aufgrund der Parteimitgliedschaft von Schneide Hannes etwas Besonderes und nicht nur Alltägliches sich ereignen würde.

Und sie sollten nicht enttäuscht werden. Viele uniformierte Parteifreunde waren um den Sarg versammelt und hatten diesen mit einer riesigen Hakenkreuzfahne drapiert. Unter den Parteigenossen befanden sich der Amtsdiener Gerhards aus Satzvey und Konrad Küpper aus Billig, genannt Kaffe Kon, weil er vor seiner Parteikarriere mit Kaffee hausiert hatte. Unter den Trauergästen befand sich auch Eva Hilger, besser bekannt unter ihrem Mädchennamen Krueneburechs Eev, eine Frau, die stets rege am Dorfgeschehen Anteil nahm.

Die Beerdigung hätte ihren Lauf nehmen können, wenn Kaplan Weyer mitgemacht hätte: ihn störte die Hakenkreuzfahne auf dem Sarg. Laut und vernehmlich forderte der Zwei-Zentner-Mann: „Die Fahne muss weg!"

Amtsdiener Gerhards und Kaffe Kon: „Die Fahn blüf drop!"

Kaplan Weyer wiederholte seine Aufforderung: „Die Fahne muss weg!" Und erneut Kaffe Kon: „Die Fahn blüf drop!"

Noch einmal wurde dieser Dialog geführt, dann war es Kaplan Weyer leid: „Dann ist für mich hier nichts zu tun," und zu uns Messdienern gewandt, sagte er: „Kommt Jungs!"

Nachdem nun Frau Schneider, die Witwe von Schneider Hannes, erkannte, dass das vorgesehene christliche Begräbnis zu scheitern drohte, bat sie Kaplan Weyer, doch noch einen Moment zu warten. Intensiv verhandelte sie mit den Parteifreunden und mit erkennbar großem Widerwillen zogen diese die Fahne vom Sarg.

Nun sprach Kaplan Weyer die üblichen Gebete und endete mit den Worten: „Begleiten wir nun unseren Bruder Johann auf seinem letzten Weg."

Der Trauerzug formierte sich und - zack! - lag die Hakenkreuzfahne wieder auf dem Sarg. Auf dem Friedhof angekommen, wurde der Sarg über dem Grab von Schneide Hannes auf die Balken abgestellt. Kaplan Weyer trat zum Grab, während die Parteifreunde sich mit hinter dem Rücken verschränkten Armen an der Kirchwand aufreihten. Sofort entwickelte sich wieder bekannter Dialog: „Die Fahne muss weg!" - „Die Fahn blüf drop!" Um die Beerdigung zu Ende zu bringen, musste Frau Schneider erneut eingreifen und nach heftigen Diskussionen - ratsch - wurde die Fahne wieder vom Sarg gezogen.

Kaplan Weyer sprach nun die Grabgebete und schloss mit den Worten: „Seine Seele steht vor dem Richterstuhl Gottes und möge unser Herr ihm seine Sünden vergeben." Danach trat er zur Seite, wahrscheinlich um auch zu sehen, was weiter folgte. Und es ging weiter.

Zunächst kam die Fahn wede drop. Dann trat Kaffe Kon zum Grab und hielt die Abschiedsrede. In der Parteischule oder anderweitig hatte man ihm wohl beizubringen versucht, stets laut, deutlich und vor allen Dingen langsam zu sprechen: „Heil - Hitler! Mein - lieber - Bruder - Johann! Du - bist - jetzt - nicht - mehr - bei - uns! Wir - werden - immer - an - dich - denken! Du - bist - in - Walhall - eingegangen! Möge - dir - die - Erde - leichtfallen! - Heil - Hitler!"

Zunächst Schweigen. Dann erklang für alle vernehmbar die Stimme von Krueneburechs Eev: „Hat üe dat jehüet? Hat üe dat jehüet? Wo ös dä Schneide Hannes dann jetz? Kaploon hät jesaat: 'Er steht vor dem Richterstuhl Gottes!' On dä Kon hät jraat behaup: Er ös ein Wallach enjejange'."

Auf den Gesichtern fast aller Trauergäste breitete sich ein mehr oder minder starkes Lächeln aus. Auch Kaplan Weyer räusperte sich vernehmlich und uns Messdienern bedeutete er: „Jungens, nun aber ab in die Kirche."

Nachdem die braune Zeit 1945 mit dem Krieg endete, wird wohl auch die Seele von Schneide Hannes in der Zwischenzeit den Weg aus dem Heldensaal Walhall im Palast Gladsheim des germanischen Gottes Wodan ins christliche Paradies gefunden haben.

Heinz Roitzheim, Kreuzweingarten 2002


Dem Kaiser, was des Kaisers und Gott, was Gottes ist

Pastor Reinartz, in Kall-Heistert geboren und damit ein Sohn der Region, kannte sich mit dem Charakter von Land und Leuten des hiesigen Landstrichs bestens aus. Er war ein aufrechter und gottesfürchtiger Mann. Nicht nur auf der Kanzel fand er klare Worte, um die ihm anvertrauten Pfarrkinder auf die Gefahren des Nazi-Regimes aufmerksam zu machen, was ihn mehr als einmal mit der Obrigkeit in Konflikt kommen ließ. Seine erste politische Belangung erfolgte 1935. Wieviele Anzeigen gegen ihn erhoben wurden, war Reinartz selbst nicht bekannt. Leni Gebertz, deren Vater Wilhelm Schlösser von 1933 bis 1963 in Kreuzweingarten Küster und Organist war, weiß von ihrem Vater über folgende Begebenheit zu berichten:

An einem Sonntagmorgen 1939 vor dem Hochamtbemerkte Wilhelm Schlösser auf dem Weg zur Orgel zwei ihm unbekannte Männer in der Kirche und dachte, dass sie Parteispitzel sein könnten. Er ging darauf nochmals zurück zur Sakristei, um Pastor Reinartz zu warnen. Der blieb ganz ruhig und sagte: „Ist gut, Wilhelm."

Aber auch an diesem Sonntag nahm er kein Blatt vor den Mund, um die verhängnisvolle Nazi-Herrschaft anzuprangern, was ein Verfahren nach sich zog, in dem der staatliche Zuschuss zu seinem Pfarrersgehalt in Höhe von 380,00 Reichsmark gesperrt wurde. Als Reinartz von der Maßnahme Kenntnis erhielt, rechnete er vor, dass durch die außerordentliche Steigerung der Kirchensteuer um 220% der Gehaltszuschuss der Kirchenkasse von 70,00 auf 2.400,00 M gestiegen war, der Wegfall des Staatszuschusses daher leicht zu verkraften sei. „Dazu kam auch eine ungewöhnlich reiche Obsternte, in der ich wiederum die liebende Sorge der göttlichen Vorsehung erkannte, die auch die 'Sperlinge' ernährt."

Der Vermittlungsversuch zwischen Generalvikar und Regierung, die bereit war, die Gehaltssperre rückgängig zu machen, wenn Reinartz sich schriftlich erkläre, alle staatlichen Anordnungen zu befolgen, scheiterte und es erschien ihm weder „männlich noch christlich", das Angebot unbeantwortet zu lassen: „Ich verspreche dem Herrn Regierungspräsidenten, dass ich meine staatlichen Pflichten nach bestem Wissen und Gewissen erfüllen will, wie es einem katholischen Priester geziemt, gemäß dem unabdingbaren Gebote unseres Herrn und Heilandes: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers und Gott, was Gottes ist'." 22)


Amtshilfe abgelehnt

Ja, der Pfarrer Reinartz hat die NS-Herrschaft nicht widerspruchslos hingenommen. Verblümt und unverblümt hat er stets seine Meinung geäußert und hat sich damals immer hart an der Grenze des Erlaubten bewegt. Er kannte die Rechtslage bestens, hatte auch mehrfach Besuch von der Gestapo, aber es war seinen Gegnern nie möglich, ihn zu verhaften und zu verurteilen, was mit Sicherheit die Überstellung in ein Konzentrationslager zur Folge gehabt hätte.

Eines Tages läutete es wieder am Pfarrhaus. Draußen stand der Amtsdiener Gerhards vom Amt Satzvey und verlangte den Pastor zu sprechen. Dieser ließ auch nicht lange auf sich warten und fragte den Amtsdiener Gerhards nach seinem Begehren. Gerhards' Auftrag bestand darin, dem Pastor die Mitteilung zu machen, dass die Marianischen Kongregationen verboten seien. Reinartz entgegnete, dass ihm die Verfügung bekannt sei, da er über die politischen Verhältnisse stets auf dem Laufenden sei. Er, Gerhards, hätte sich also den Weg sparen und vielleicht Sinnvolleres tun können. Damit wünschte er dem Amtsdiener noch einen Guten Tag.

Gerhards ließ sich nicht damit abfertigen, denn im Rahmen des Verbotes der Kongregationen war ihm aufgetragen worden, die Kongregationsfahnen zu beschlagnahmen und abzuholen. Darauf Pastor Reinartz: „Dann tun Sie mal Ihre Pflicht."

Dem Amtsdiener hatte es die Sprache verschlagen und er stammelte: „Ja, wie...?"

Reinartz: „Wie, ja wie? Sie wissen doch, dass sich die Fahnen im Turmzimmer befinden und Kirche und Turmzimmer stets unverschlossen sein müssen. Also gehen Sie und tun Sie, wie Ihnen aufgetragen worden ist, oder glauben Sie etwa, dass ich Sie begleiten werde?"

Gerhards: „Nee...! Aber Sie?"

Reinartz: „Wie... ich? Ich bleibe jetzt hier stehen und will sehen, wie Sie mit den Fahnen kommen. Das Bild stelle ich mir jetzt schon vor. Sie als überzeugter Nationalsozialist, die Kirche im Hintergrund, Sie kommen den Kirchenweg herunter, die Kongregationsfahnen geschultert. Und damit auch viele etwas von diesem Anblick haben, werde ich Sie fotografieren."

Gerhards: „Waaas?"

Reinartz: „Sie haben richtig gehört, ich werde Sie mit den Fahnen fotografieren."

Der Amtsdiener Gerhards gab dann etwas Unflätiges von sich, schwang sich auf sein Fahrrad und verschwand unverrichteter Dinge. Die Fahnen haben das Kriegsende und damit die NS-Herrschaft überlebt.

Heinz Roitzheim, Kreuzweingarten 2002


Der Läutehund am Pfarrhaus

Anfang der vierziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts waren Haustüren mit Klingelanlagen in den Dörfern nicht üblich. Begehrte man irgendwo Einlass, wurde an die Haustüre geklopft. Das Pfarrhaus in Kreuzweingarten hatte aber allein schon wegen der nächtlichen Versehgänge, zu denen der Priester gerufen wurde, eine Klingelanlage, besser gesagt, ein Türgeläute: Im Flur an der Decke war mit einer Stahlfeder eine Glocke befestigt. Von dieser Glocke führte ein Band durch die Tür und endete auf einer Rolle. Von dieser Rolle führte eine Messingstange senkrecht nach unten und war dort mit einer Querstange versehen, bildete also ein Kreuz. Zog man nun an diesem Kreuz, betätigte man dadurch die Glocke im Flur, die mehr oder weniger laut ertönte, je nach dem draußen kräftiger oder weniger kräftig gezogen wurde.

Dass dieses Türgeläute es auch den Kindern angetan hatte, versteht sich. Mal an dem Kreuz ziehen und dann schnell weglaufen ohne erkannt zu werden, reizte natürlich sehr, zumal es auch noch beim Herrn Pastor war. Einige Mädchen hatten sich hier allerdings etwas ganz Besonderes ausgedacht.

Vom Mittagstisch war ein Knochen übriggeblieben, den man heimlich eingesteckt hatte und mit nach draußen zu einigen Freundinnen nahm. Man versuchte möglichst unauffällig zum Pfarrhaus zu kommen. Nachdem man sich unbeobachtet fühlte, befestigte man den Knochen mit einer Kordel am Kreuz der Türglocke und versteckte sich schnell an der Kirchenmauer.

Lange brauchte man nicht zu warten. Eine im Oberdorf wohnende Familie hatte einen Hund mit Namen Petz. Den Hunden wurde nicht wie heute mehrfach am Tage von ihren Haltern Futter hingestellt, sondern die Tiere waren sich öfters selbst überlassen und suchten sich ihre Nahrung in Gottes freier Natur.

So war auch Petz wie stets auf Nahrungssuche. Er schnüffelte an allen Ecken herum und hatte auch den Knochen am Türgeläute des Pfarrhauses bald erspäht. Die Treppe hoch, kurze Konzentration, dann Sprung und Schnappen nach dem Knochen. Der war allerdings so gut befestigt, dass er nicht herunter zu reißen war. Ein wahnsinniges Geläute im Flur war die Folge. Petz ließ den Knochen los und verschwand schnell in Richtung Brauhaus.

Am Pfarrhaus öffnete sich die Tür und die Haushälterin, Fräulein Schlemmer, war sehr erstaunt, dass draußen niemand stand. Sie dachte: „Vielleicht schon wieder die Kinder," und verschloss die Tür.

Der Petz war aber noch immer von dem Knochen fasziniert und startete einen zweiten Versuch: mit Anlauf die Treppe hoch, Sprung und Griff nach dem Knochen, der sich aber auch dieses Mal nicht löste, nur dass die Attacke erneut ein tolles Geläute auslöste. Petz verschwand diesmal in entgegengesetzter Richtung, den Schreck vom Geläute noch in den Gliedern.

Fräulein Schlemmer öffnete wieder die Tür und wieder Fehlanzeige. Eine leichte Verärgerung war zu erkennen, da die Tür etwas schneller und lauter ins Schloss fiel. Petz sah, dass die Luft rein war und traute sich ein drittes Mal. Das irre Geläute schreckte ihn nicht mehr so sehr, da ja bisher alles ohne Folgen geblieben war.

Aus diesem Grund setzte er sich auf die der Pfarrhaustür gegenüberliegende Straßenseite und harrte der kommenden Dinge.

Fräulein Schlemmer, jetzt schwer verärgert, öffnete die Haustür, trat nach draußen und blickte das Oberdorf hinauf und hinunter, sah auch den auf der gegenüberliegenden Seite lauernden Petz, der den Knochen fixierte. Nun erkannte auch Fräulein Schlemmer das am Türgeläute befestigte Objekt und damit die Ursache des Läutens.

Sie verschwand im Haus, erschien sofort wieder mit einer Schere und trennte Kordel und Knochen, den sie mit gezieltem Wurf gegen Petz schleuderte, der sich auf der anderen Straßenseite erwartungsvoll erhoben hatte. Ein kurzes Aufjaulen und dann verschwand Petz blitzschnell unter Mitnahme der ersehnten Beute.

Fräulein Schlemmer schloss mit lautem Schimpfen die Tür des Pfarrhauses und die Kinder, die dem Spektakel zugesehen hatten, trauten sich aus ihrem Versteck an der Kirchenmauer hervor.

Heinz Roitzheim, Kreuzweingarten 2002


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