Jubiläumspfarrbrief
750 Jahre Rheder |
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Zum Geleit -
Pastor Dr. Peter H. Irrgang |
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Unsere 750-Jahrfeier in Rheder |
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Nach eineinhalbjähriger Vorbereitungszeit war es endlich soweit. Die 750-Jahrfeier stand vor der Tür. Überall im Dorf hingen Plakate, die das Fest ankündigten. Rektor Harkämper aus Euskirchen hatte sie für uns entworfen. Die letzten 14 Tage waren sehr anstrengend. Es mußte noch so viel erledigt werden. Immer wieder stellten wir uns die bange Frage: "Haben wir an alles gedacht; haben wir nichts vergessen?" Dann war es endlich soweit. Am Mittwoch wurde das Zelt auf der Wiese von Falkensteins aufgebaut. Sie hatten nicht nur selbstverständlich ihre Wiese zur Verfügung gestellt, wir bekamen auch noch kostenlos das Wasser von ihnen. Beim Auf- und Abbau war uns ihr Traktor eine wertvolle Hilfe. So zog Jakob Falkenstein zum Beispiel mit dem Traktor den Kühlwagen durch die vom vielen Regen aufgeweichte Wiese, holte die Imbißbuden von der Straßengemeinschaft Kieselweg, die Weinbude vom Musikverein usw. Für Freitagabend hatte unsere Jugend eine Disco organisiert. Hierbei hatte nicht nur sie ihren Spaß. Die Theke war umlagert von vielen "älteren Jugendlichen", die die Gelegenheit nutzten, endlich wieder einmal in geselliger Runde ein Bier zu trinken. Mit großer Freude konnten wir feststellen, daß von allen Seiten Toleranz vorhanden war. Am Samstag mußte das Zelt aufgeräumt und dekoriert werden. Für die Bilderausstellung hatte uns Schreiner Schmitz zwei große Holzgestelle angefertigt. Das Blumenhaus Kurth hatte uns für die Dekoration Lorbeerbäume geliehen. In teilweise strömendem Regen bauten die Männer vor dem Zelt die Imbiß- und Weinbuden auf. Außerdem mußten viele Bretter gelegt werden, damit man halbwegs sauberen Fußes ins Zelt gelangen konnte. Die Buden wurden mit Folie überdacht. Im Zelt wurden Girlanden, Blumen und Luftballons aufgehängt. Außerdem mußten die Tombola und die Bilderausstellung aufgebaut werden. Wir hatten gerade noch Zeit, um uns für das Fest umzuziehen. Um 19 Uhr ging es los. Die "Happy Sound Boys" bauten ihre Musikinstrumente auf; Imbiß-, Wein- und Grillstand wurden besetzt. An dieser Stelle müssen wir einmal unseren fleißigen Helfern danken. Während wir feierten, sorgten sie den ganzen Abend und auch am Sonntag unentgeltlich für unser leibliches Wohl. Die Salate wurden alle gestiftet. Um 20 Uhr war das Zelt voll besetzt. Es war kein Tisch mehr frei. Nun konnten wir mit dem offiziellen Teil des Abends beginnen. Heiner Lott begrüßte stellvertretend für seinen Vater, der früher Bürgermeister von Rheder war, die geladenen Gäste. Anschließend hielt uns Otto Werner einen sehr persönlich gehaltenen und interessanten geschichtlichen Vortrag über Rheder. Das Ganze umrahmte unser Kirchenchor mit einigen schönen Liedern. Nach dem kurzen offiziellen Teil durften wir mit dem Tanz beginnen. Die Stimmung war super. Leider mußte die Musik schon um drei Uhr aufhören. Selbst die Musiker bedauerten dies, denn sie versicherten uns, daß sie selten ein so tolles Publikum gehabt haben. Um 4.30 Uhr machte Herr Klinkhammer das Licht aus. Auch er meinte, daß es nun genug sei. Die Ausdauerndsten zogen noch an die Weinbude außerhalb- des Zeltes. Hier hielt man noch ein Stündchen aus. Am Sonntag morgen wurde die hl. Messe im Zelt gefeiert, die unser Kirchenchor festlich mitgestaltete. Frau Brück war schon früh aufgestanden und hatte alles vorbereitet. Als die ersten Helfer ankamen, war sie schon fast fertig. Nach der Messe begann der musikalische Frühschoppen. Es spielte die Jugendband "007". Hinter dem Zelt fanden unsere Kinder Unterhaltung bei einem Bogenschützen. Gegen Mittag fing es wieder an zu regnen. Wir hatten schon Angst, daß unser Festzug und die Kinderspiele buchstäblich ins Wasser fielen. Es wurden Sonnenschirme aufgestellt, damit die Spiele auch im Regen stattfinden konnten. Herr Heinz hatte die Kinderspiele organisiert, und seine Frau sowie einige Schüler der Nordschule standen ihm hilfreich zur Seite. Aber gegen 13 Uhr hörte der Regen auf.
Um 13.30 Uhr stellten wir uns zum Festzug auf, der dann pünktlich um 14 Uhr losgehen konnte. Die Feuerwehr hatte zwei alte Spritzen extra für unser Fest instandgesetzt und war in alten Uniformen zum Zug erschienen. Die Frauengemeinschaft hatte sich wunderschöne "alte" Kleider genäht. Die Schützen kamen in ihren Uniformen, und der Sportverein erschien im geringelten Turnerdress. Alle Vereine aus Kreuzweingarten und Rheder nahmen am Festzug teil. Der Musikverein "Heimatklang" und das Tambourcorps sorgten für die musikalische Begleitung des Zuges. Das Zugende bildeten zwei Kutschen der Familien Buderath aus Stotzheim und Kesternich aus Kreuzweingarten. Die Rhederer hatten ihre Häuser wunderschön mit Fahnen und Blumen geschmückt. Viele Zuschauer säumten den Zugweg. Der Festzug endete am alten Spielplatz an der Schäferei. Hier entstand auf Initiative der Interessengemeinschaft ein Dorfplatz. Die Stadt ließ bereits im Frühjahr eine Blutbuche pflanzen. Außerdem stellte sie einen Findling mit der Aufschrift "1240-1990 750 Jahre Rheder" auf. Die Kreissparkasse Euskirchen stiftete eine Bank für unseren Dorfplatz. Der Stein wurde von Bürgermeister Dr. Bauer symbolisch enthüllt, und unser Pastor Dr. Dr. Irrgang segnete den Platz. Nach der feierlichen Einweihung ging es wieder zum Festzelt. Die Feuerwehr hatte hinter dem Zelt ein "Fachwerkhäuschen" aufgebaut. Dieses ging nun in Flammen auf, und die Feuerwehr konnte ihre alten Spritzen testen. Sie funktionierten wieder, wenn auch ein bißchen langsam. Der Brand konnte gelöscht werden. Viele Rhederer und Kreuzweingartener hatten Kuchen gestiftet. Bei Kaffee und Kuchen sollte das Fest gemütlich ausklingen. Aber es brach das totale Chaos aus. Wir hatten zu wenig vorbereitet. Für die Kaffeemaschinen waren zu wenig Steckdosen vorhanden. Der Kuchen war noch nicht angeschnitten. Es fehlten Kuchenschaufeln und Messer. Zucker, Milch, Tassen, Gabeln und Kuchenteller lagen noch wohlbehütet im Keller. Aber nach einer guten Stunde hatten wir wieder alles im Griff. Jeder war mit Kaffee und Kuchen versorgt. Aus diesem Fehler haben wir gelernt; bei der 800-Jahrfeier werden wir alles sorgfältiger vorbereiten.
Der Musikverein spielte noch für uns bis 17.30 Uhr, und es wurde wieder rundum gemütlich. Die Kinder hatten ihren Spaß bei den Spielen, die noch ohne Regen durchgezogen werden konnten. Die Stimmung konnte nicht besser sein. Bis in den Abend saßen wir noch in geselliger Runde bei einem oder zwei Gläschen Wein.
Da das Zelt am nächsten Tag abgebaut werden sollte, fingen einige Männer bereits an, die Dekoration abzubauen. Zwei Blumengestecke wurden in die Kapelle gebracht, und ein Gesteck wurde am nächsten Tag bei Prälat Weyer aufs Grab gelegt. Nachdem unser Wirt Feierabend gemacht hatte, ließen wir den Abend wieder an der Weinbude ausklingen. Wir alle haben an diesem Fest viel Freude gehabt. Zu Beginn unserer Vorbereitungen hatte niemand mit diesem Erfolg gerechnet. Um so größer war unsere Freude, daß alle in irgendeiner Weise an dem Fest mitgeholfen haben. Nur so konnte es gelingen. Es hat gezeigt, daß wir in der Lage sind, gemeinsam vieles zu erreichen. Wir hoffen, daß mit diesem Fest ein Anfang gelungen ist, die Gemeinschaft unseres Dorfes zu pflegen. Die Interessengemeinschaft 750-Jahre Rheder, die ihren Sinn und Zweck erfüllt hat und sich demnächst auflösen wird, dankt hiermit allen Rhederern und Kreuzweingartenern für ihre rege Beteiligung, ohne die dieses Fest nicht so ein schöner Erfolg geworden wäre. |
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Jubiläumspfarrbrief 750 Jahre Rheder - Dicker Pfarrbrief der Pfarrei Heilig Kreuz |
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