Jubiläumspfarrbrief 750 Jahre Rheder
„Dicker Pfarrbrief“ der Pfarrei Heilig Kreuz zu Kreuzweingarten / Rheder








Zum Geleit - Pastor Dr. Peter H. Irrgang
Anstelle eines Vorwortes
Unsere 750-Jahrfeier in Rheder
Wie entstand unsere Festschrift zur 750-Jahrfeier von Rheder
Mutter Gottes vom Guten Rat
Katholische Frauengemeinschaft Kreuzweingarten-Rheder
Des Menschen Nest
Das Jugendheim
Die Meßdiener, die Blumengruppe, die Sternsinger, der Kinderchor
Der Kirchenchor, die Schützenbruderschaft, der Seniorenclub
Wenn Firmlinge auf Reisen gehen ...
Fahrten, Prozessionen, Wallfahrten und Wanderungen
Das Pfarrbüro und seine Chefin
Gebete, Gedichte und Meditationen
Kirchenbauverein und Interessengemeinschaft








Wenn Firmlinge auf Reisen gehen


In unserem Firmkurs sind wir schon öfters auf Reisen gewesen. Zum Kennenlernen und Zusammenwachsen waren wir in Liblar. Unser Ziel war das Kloster. Was die Schwestern nicht so alles mitmachen müssen. Nach einem Essen mit Suppe und Würstchen (immer freundlich lächeln) schauten wir uns einmal in der Stadt um. Wir entdeckten eine Burg und marschierten dorthin. Zu einer Besichtigung klingelten wir. Nach mehreren Klingelversuchen öffnete uns eine Frau. Sie meinte, die Burg sei nicht zu besichtigen und wir sollten so schnell wie möglich vom Grundstück wegkommen. Unser 10. Versuch war also gescheitert. Auch Firmlinge können nicht alles riechen. Im Kloster angekommen hatten wir erst einmal einen Vortrag von unserem Pastor. Nach einer Messe gab es Kaffee und Kuchen. Eigentlich müßten die uns auch aus dem Kloster rausgeschmissen haben, aber dazu waren sie viel zu lieb. Und das ständige Lächeln der Schwestern war durch nichts zu zerstören. Mann, haben die eine Geduld! Wer kann uns überhaupt ertragen?...


Firmung am 19. Juni 1988 durch Missionsbischof Franz Hoenen, SVD

Es wurde Zeit, zum Zug zu gehen. Wir mußten zügig gehen, weil wir schon spät dran waren. Angekommen - noch kein Zug in Sicht. Was für ein Glück! Wir warteten und warteten. Aber nichts rührte sich. Wir schauten nochmals auf den Fahrplan. Komisch, normalerweise müßte der Zug doch schon seit 10 Minuten da sein. Wir warteten und warteten und schauten wieder auf den Fahrplan. Dann merkten wir, daß Sonntag war. Dann fuhr der Zug ,ja gar nicht. Oh, nein. Der nächste Zug kam erst in einer halben Stunde. Als die dann endlich vorbei war, kam immer noch kein Zug. Nach ein paar Minuten guckten wir noch einmal auf den Fahrplan. Aber er mußte doch längst da sein. Dann eine Durchsage: Der Zug hat ca. 10 Minuten Verspätung. Nach diesen 10 Minuten hörten wir endlich ein Tuten. Der Zug fuhr in den Bahnhof ein. Gesund und müde kamen wir zu Hause an. Diesen Tag hatten wir endlich überstanden. Aber irgendwo war auch etwas Gutes dran,



Die Fahrt nach Krekel vom 5.4. bis 7.4.1990

Wir trafen uns am Jugendheim

bei guter Laune und Sonnenschein.
Nach Krekel fuhr unsere fromme Schar,
gar mancher im kirchlichen Dienst tätig war.
Auch Firmlinge ganz ungekünstelt und frei
waren beim Aufenthalt mit dabei.
Die Zimmer wurden schnell verteilt
und dann hinaus in die Wälder geeilt.
Doch beim Wandern, o Schreck, o Graus,
eilte der Pastor uns immer weit voraus.
Wir keuchten langsam und treu hinterdrein.
So wird es wohl auch mit dem Glauben sein.
Von der ersten Nacht will ich lieber schweigen.
Von Zimmer zu Zimmer führte das Treiben.
Man suchte hier, man suchte dort
und fand doch nicht den rechten Ort.
Am Morgen mußten wir reumütig gestehen;
so konnte es wirklich nicht weitergehen.
Am nächsten Tag waren alle brav,
und so bekamen wir den nötigen Schlaf.
"Getauft" wurde ich ein zweites Mal.
Es schwuppte ein Glas Wasser aus dem Saal.
Ich stand gerade in der offenen Tür,
darum konnte kein Mensch etwas dafür.
Wir haben herzlich darüber gelacht
und alles schnell wieder trocken gemacht.-
Wenn die Firmlinge Dias sahen oder Vorträge hörten,
konnten wir sicher sein, daß uns die jüngeren Kinder nicht störten.
Sie spielten Fußball mit Schwung und Kraft,
als ging es um ihre Weltmeisterschaft.
Zum Essen fanden sich alle wieder ein,
es durfte nur keine Zwiebel im Nudelsalat sein.
Das störte die Mädchen, man kann's ja verstehn,
daß zukünftige Hausfrauen so etwas sehn.
Beim Spielen mit Petra ging es hoch her.
Die Quizfragen waren auch wirklich schwer.
Doch schließlich siegten irgendwie alle,
wie es denn sein muß in solchem Falle.-
Im Kloster Steinfeld war's wunderbar.
Ein Mönch erklärte alles klipp und klar.
Müde in der Herberge angekommen,
von den Eindrücken noch ganz benommen,
kauften wir uns Getränke, noch dies und das
und hatten am Abend damit viel Spaß.
So gingen die Tage schnell dahin,
noch manches zu sagen, käm' mir in den Sinn.
In solcher Gemeinschaft zu leben ist Glück.
Ich denke noch gern daran zurück.
Zum Schluß, es war wohl der Mühe Preis,
spendierte man uns ein tolles Eis.

Inzwischen rückten wir Ostern und der Karwoche immer näher. Im Pfarrbrief unter Gebetswache stand von 24-1 Uhr kommende Firmlinge. Ob das ein Druckfehler war? Aber es war kein Druckfehler, und als die Stunde überstanden war, gab es Tee und Plätzchen beim Pastor. Trotz dieser späten Stunde wurde doch noch ein Streich ausgeheckt. Ursula Spilles war das Opfer. Ihre Tasche wurde versteckt. Nach längerem Suchen wurde sie wieder herausgerückt. Todmüde kehrten wir alle nach Hause zurück, wo ein leerstehendes Bett auf uns wartete.

Am Dreifaltigkeitssonntag war Jugendbekenntnistag. Für uns Firmlinge hieß es, ein neuer Termin. Wir wanderten zum Hubertuskreuz und zum Hochkreuz, wo jeweils kleine Meditationen von unserem Pastor gehalten wurden. Am Hubertuskreuz waren Limo und Plätzchen versteckt. Alle dachten, es wäre eine Überraschung vom Pastor. Aber es stellte sich heraus, daß einen Tag vorher eine Rallye durch den Hardtwald stattgefunden hatte, und diese Station war offensichtlich übersehen worden. Wir aßen und tranken mit Genuß und marschierten zum Hochkreuz. Als wir fertig waren, wurden wir von Ursula zum Pizzaessen eingeladen. Die Pizza schmeckte, und alles war am Abend lustig. Dieser Tag war also auch überstanden. Inzwischen war schon wieder viel Zeit vergangen, und das Wochenende in Steckenborn stand bevor. Auf der Hinfahrt gab es schon einige Aufregungen. Vor lauter Aufregung vor dem bevorstehenden Wochenende fuhr Ursula Spilles mit erhöhter Geschwindigkeit in einen Ort rein. Prompt wurde sie von der Polizei geknipst. - Ob sie Glück hat und kein Knöllchen bekommt?


Ein "Firmungswochenende" ist nicht nur Arbeit; in Steckenborn staunte sogar Diakon Schneider über die Schauspielkünste der Firmlinge

Als wir ankamen, wurden wir in die Zimmer einquartiert. In einem Mädchenzimmer mußte noch ein Bett dazugestellt werden. Sie mußten unbedingt mit 7 Mädchen in ein Zimmer. Dann wurde es Zeit zum Kaffeetrinken. Gestärkt (oder auch nicht...?) hörten wir uns einen Vortrag vom Pastor an. Danach gab es einen Film über Abtreibung. Nach einem Spaziergang, der kreuz und quer und im ganzen dreimal ums Dorf ging, gab es einen weiteren Film über Lourdes. Nach dem Abendessen war ein Bunter Abend angesagt. Der war zur Abwechslung ganz lustig. Dann war der Film "Im Wendekreis des Kreuzes" an der Reihe. Manche schauten ängstlich in den Spiegel, ob sie nicht schon eckige Augen hätten.

Durch eine Nachtwanderung wurden manche leider wieder viel zu munter. Im Mädchenzimmer war in dieser Nacht noch einiges los, zum Beispiel krachte ein Bett ein. Durch das Ermahnen von Ursula war noch immer keine Ruhe. Als Pastor und Petra plötzlich in der Tür standen (beide stocksauer), kehrte - außer manchmal ein kleines Gekicher - endlich Ruhe ein. Die Nacht war leider viel zu kurz. Nach dem Frühstück gab es einen Vortrag von unserer "guten Seele", Frau König. Dann war Herr Schneider mit seinem Vortrag an der Reihe (wie viele Vorträge mußten wir uns noch anhören...?). Nach dem Mittagessen (die Hälfte vom Essen war kalt) gab es einen Spaziergang über Stock und Stein, über Straßen und Schlamm. Bei einem Vortrag vom Pastor (fast alle schliefen ein) war noch eine Messe geplant. Beim Kaffeetrinken trafen die Erwachsenen schon ein, um ihre Sprößlinge abzuholen. Die Abfahrt verlief ziemlich ruhig. Trotz allem war es lustig, aber leider etwas zu kurz.


Abschlußwochenende der Firmlinge in Steckenborn


Jubiläumspfarrbrief 750 Jahre Rheder - „Dicker Pfarrbrief“ der Pfarrei Heilig Kreuz


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