Jubiläumspfarrbrief 750 Jahre Rheder
„Dicker Pfarrbrief“ der Pfarrei Heilig Kreuz zu Kreuzweingarten / Rheder








Zum Geleit - Pastor Dr. Peter H. Irrgang
Anstelle eines Vorwortes
Unsere 750-Jahrfeier in Rheder
Wie entstand unsere Festschrift zur 750-Jahrfeier von Rheder
Mutter Gottes vom Guten Rat
Katholische Frauengemeinschaft Kreuzweingarten-Rheder
Des Menschen Nest
Das Jugendheim
Die Meßdiener, die Blumengruppe, die Sternsinger, der Kinderchor
Der Kirchenchor, die Schützenbruderschaft, der Seniorenclub
Firmlinge auf Reisen
Prozessionen, Wallfahrten und Wanderungen in unserer Pfarrei
Das Pfarrbüro und seine Chefin
Gebete, Gedichte und Meditationen
Kirchenbauverein und Interessengemeinschaft








Mutter Gottes vom Guten Rat


Da zu "Titelbild und Thematik" der Mutter vom Guten Rat in der Festschrift zur 750-Jahrfeier , Seite 98 bis 100, Frau Kuhl bereits einige wichtige Aussagen macht, sollen hier nur zusammenfassende und ergänzende Gedanken niedergeschrieben werden.

Viele alttestamentliche Aussagen sind bereits in der Kirchenväterzeit auf die Mutter Gottes übertragen worden, wobei man sich durchaus bewußt war, diese Übertragung nicht wortwörtlich nehmen zu wollen. Viele Aussagen wie zum Beispiel "bewässerter Garten" (Is 58,11) oder "Mutter der schönen Liebe" (Sir 24,24) sind gerne auf Maria bezogen worden, andere kamen sogar in die Lauretanische Litanei (Marienlitanei) wie zum Beispiel "Arche des Bundes" (oft auch "Bundeslade").

Im Buch der Sprüche 8,12 und 8,14 finden sich die schönen Sätze: "Ich, die Wahrheit, weile bei der Klugheit, und Erkenntnis kluger Pläne finde ich. Bei mir ist Rat und viel Erfolg, ich bin die Einsicht, mein ist die Kraft." Vom Guten Rat weiß das Alte Testament viel zu sagen. Durch die Verbindung der Geschehnisse in Kana (Joh 2,5), wo auf Anraten Mariens die Knechte dem Wunsch Jesu Folge leisten und das erste öffentliche Wunder Jesu geschieht, mit den genannten Aussagen des Alten Testamentes kam es bald auch zur Anrufung Mariens als der "Mutter vom Guten Rat". Dieses Thema beherrscht schon seit früher Zeit die Ikonenmalerei.

Bei unserer Mariendarstellung muß man vom Ikonentyp "Elëusa" ausgehen: eine Art Urtypus für viele Abwandlungen, bei der Maria gewöhnlich das Kind auf dem linken Arm trägt, das Jesuskind seine Wange eng an die der Mutter schmiegt und seinen rechten Arm um den Hals der Mutter und die linke Hand an die Borte des Kleiderausschnittes der Mutter legt, der Blick des Kindes geht zur Mutter, Marias Blick greift weit in die Ferne.

Der Madonnentypus "Mutter vom Guten Rat" ist wohl eine direkte Linie zum Elëusatyp mit wenigen Abweichungen: der Bildausschnitt ist enger, Marias Hände sind nicht zu sehen. Die Finger der rechten Hand des Kindes sind fast nicht mehr zu sehen und bei weiteren Abwandlungen gar nicht mehr sichtbar wie zum Beispiel in Rheder. Karl Kolb schreibt in seinem Aufsatz "Typologie der Gnadenbilder" (im Handbuch der Marienkunde, Herausgeber W. Beinert):

Das Original wird als "Madonna del Buon Consiglio" in Genazzano, einem kleinen Städtchen nahe bei Rom, in der Basilika der Augustiner-Eremiten verehrt. Dorthin haben es, so berichtet die Legende, im Jahre 1467 Engel aus der albanischen Stadt Skutari übers Meer geflogen. Auch dorthin soll es wunderbarerweise aus dem Orient verbracht worden sein. Tatsächlich hat sich in Skutari die Verehrung der "Mutter vom Guten Rat" erhalten. Auf dem Dritten Albanischen Konzil wurde sie 1895 zur Landespatronin erhoben und an Stelle der alten Verkündigungskirche eine neue Wallfahrtskirche errichtet, in die eine Kopie des Bildes von Genazzano verbracht wurde.


MATER BONI CONSILII
Proprietà riservata Santuario di Genazzano

In der Zeit der Gegenreformation beschlossen die Augustiner, den ganzen Orden unter den Schutz dieser Madonna zu stellen und sie in allen Niederlassungen verehren zu lassen. In Deutschland waren bald 70.000 Bilder verbreitet; noch heute findet man Kopien in den Augustinerkirchen und -klöstern. Viele Bruderschaften entstehen unter ihrem Patronat. Leo XIII. nahm die Anrufung "Mutter vom Guten Rat" in die Lauretanische Litanei auf.

Frau Friederike Kuhl weist in der Festschrift "750 Jahre Rheder" (Seite 98-99) nach, daß das Bild in der Rhederer Kapelle wohl eine Kopie einer französischen Variante ist, hier wohl von D. Maillart.

Wer immer die Kapelle in Rheder aufsucht - und es ist zu wünschen, daß dies nach einer hoffentlich bald beginnenden Renovierung der Kapelle sehr viel- der Fall sein wird - darf sich beim Gebet vom Thema des Bildes verpflichten lassen. Maria legt Fürsprache für uns ein wie auf der Hochzeit zu Kana. Wir aber müssen den Rat: wie die Knechte dort beherzigen und verwirklichen: "Was er (Jesus) euch sagt, das tut."


„Mutter vom Guten Rat“ in der Kapelle in Rheder


Jubiläumspfarrbrief 750 Jahre Rheder - „Dicker Pfarrbrief“ der Pfarrei Heilig Kreuz


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